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Lüften im Winter: Die 7 häufigsten Fehler – und wie Sie diese vermeiden

Wenn draußen die Temperaturen sinken, machen wir es uns drinnen gerne kuschelig. Wir drehen die Heizung hoch, feuern den Kamin an, freuen uns über die mollige Wärme – und verdrängen, dass wir gerade im Herbst und Winter gut lüften sollten. Denn in warmer und feuchter Luft fühlen sich auch Bakterien, Viren und Schimmelpilze besonders wohl. Das ist nicht nur ungesund, sondern kann auch teuer werden. Wer zur Miete wohnt, ist nämlich dazu verpflichtet, seine Wohnung angemessen zu lüften. Bildet sich Schimmel und es kann nachgewiesen werden, dass man nicht sachgemäß gelüftet hat, muss man für den Schaden aufkommen.

Welche 7 Fehler Sie beim Lüften unbedingt vermeiden sollten, damit Ihr Raumklima in der kalten Jahreszeit wohlig und gesund bleibt, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag.

1. Zu kurz lüften

Kurz das Fenster aufreißen und schnell wieder schließen, damit es drinnen nicht kalt wird? Das ist leider nicht effektiv. Je niedriger die Außentemperatur ist, desto kürzer können Sie zwar lüften. Fünf bis zehn Minuten sollten es im Winter jedoch sein, damit sich die Luft im Raum austauschen kann. Das gilt übrigens zu jeder Witterung – auch dann, wenn es regnet.

2. Zu halbherzig lüften

Sie kippen nur die Fenster? Das mag zum Schlafen sinnvoll sein, aber nicht, wenn es um Lüften geht. Stoßlüften lautet die Devise. Das heißt, Thermostat drosseln, die Fenster komplett öffnen, idealerweise auch gegenüberliegende Fenster, damit ein Durchzug entsteht und sich beim Querlüften schnell und effektiv die Luft austauscht.
Schlafen Sie nachts bei gekipptem Fenster, sollten Sie die Heizung drosseln. Tagsüber sollten im Winter die Fenster nie gekippt sein. Der Grund: Über die Kippstellung geht die von Heizkörpern aufsteigende Warmluft verloren, die Wohnung kühlt aus. Rund ums Fenster bilden sich am Mauerwerk kalte Stellen, an denen Luftfeuchtigkeit kondensiert („Wärmebrücke“; umgangssprachlich oft als „Kältebrücke“ bezeichnet). Schimmel kann sich bilden – und Sie haben unnötig hohe Heizkosten!

3. Zu selten lüften

Einmal täglich lüften reicht? Leider nein! Vor allem nicht, wenn Sie sich lange in einem Zimmer aufhalten. Lüften Sie drei- bis viermal am Tag, bei Bedarf auch häufiger. Auch Zimmerpflanzen oder ein Aquarium erhöhen die Feuchtigkeit im Raum, sodass Sie besonders aufs Lüften achten müssen. Spätestens wenn sich am Fenster Wassertröpfchen bilden oder die Luft stickig riecht, sollten Sie stoßlüften. Im Schlafzimmer sollten Sie immer vor dem Zubettgehen für frische Luft sorgen, damit Sie gut schlafen können. Tipp: Platzieren Sie auf Ihren Fensterbänken nicht zu viel Deko, damit Sie mit einem Handgriff Ihr Fenster öffnen können. Müssen Sie erst minutenlang Nippes wegräumen, siegt schnell die Faulheit und mit dem regelmäßigen Stoßlüften wird es nichts.

4. Zu unflexibel lüften

Nicht erst seit Corona weiß man: Viren und Bakterien werden vor allem dort weitergegeben, wo sich viele Menschen auf engem Raum befinden. Übertragen werden sie über Aerosole: mikroskopisch kleine Tröpfchen, die wir über die Atemluft ausstoßen und von allen anderen Personen im Raum eingeatmet werden. Deshalb gilt: Je länger man sich mit mehreren Menschen in einem Raum aufhält, desto häufiger und intensiver sollte man lüften. Beachten Sie beim Lüften immer die jeweilige Situation und stoßlüften Sie, damit sich das Luftvolumen komplett austauschen kann und sich möglichst wenige Aerosole in der (Atem)Luft befinden. Abgesehen davon sammelt sich in einem Raum mit vielen Menschen auch mehr Kohlendioxid, die Luft ist regelrecht „verbraucht“. Stoßlüften ist folglich auch wichtig, damit die Luft genügend Sauerstoff enthält und Sie nicht müde werden, sondern frisch und konzentriert arbeiten können.

5. Zu spät lüften

Lüften Sie unmittelbar nachdem viel Feuchtigkeit entstanden ist: im Schlafzimmer morgens gleich nach dem Aufstehen, im Bad nach dem Duschen, in der Küche nach dem Kochen. Feuchträume sind besonders anfällig für Schimmel. Das gilt auch fürs Schlafzimmer. In der Nacht geben Sie über Ihre Atmung oder durch Schwitzen bis zu einem Liter Feuchtigkeit ab! Hantieren Sie mit intensiv riechenden Stoffen oder sogar Schadstoffen (zum Beispiel ätzende Reinigungsmittel, Kleber, Nagellackentferner etc.), sollten Sie parallel lüften.

6. Räume auskühlen lassen

Sie haben es gerne kalt? Achten Sie darauf, dass die Raumtemperatur nicht unter 16 Grad liegt. Der Grund: Kalte Luft nimmt weniger Feuchtigkeit auf als warme. Ist es zu kühl, setzt sich deshalb Feuchtigkeit in Ecken, an Wänden und den Fenstern ab – und kann zu Schimmel führen. Generell gilt: Sammelt sich Kondenswasser an den Fenstern, ist das ein Hinweis auf falsches Lüften oder Heizen, da dann die Luftfeuchtigkeit im Raum zu hoch ist. Wischen Sie das Wasser weg und lüften Sie ausreichend.

7. Geöffnete Türen bei „Feuchtspitzen“

Frisch geduscht und alles dampft? Schließen Sie beim Lüften von „Feuchtspitzen“ die Badezimmertür. Sonst zieht nämlich die Luft aus dem Bad heraus und die Feuchtigkeit verteilt sich im Flur oder in angrenzenden Zimmern. Das gilt übrigens auch, wenn beim Kochen viel Wasserdampf entsteht. Ausnahme: Ihr Bad hat weder Fenster noch einen Ventilator. Dann sollten Sie die Tür nach dem Duschen zum Lüften öffnen. Achten Sie dann aber darauf, dass in den angrenzenden Räumen die Fenster geöffnet sind. Sammelt sich an den Wänden und auf dem Boden Wasser, sollten Sie es ab- beziehungsweise aufwischen. In Feuchträumen kann sich durch falsches Lüften besonders leicht Schimmel bilden.

Wäsche sollten Sie nach Möglichkeit nicht in der Wohnung trocknen. Lässt sich das nicht vermeiden, sollten Sie in dieser Zeit das Fenster kippen und die Zimmertür schließen. Damit die Wäsche schneller trocknet und sich im kühlen Raum keine Feuchtigkeit bilden kann, die Heizung nicht abschalten!

Smarte Helfer

Auch wenn der Vorsatz groß ist, in der Praxis vergisst man schnell, regelmäßig zu lüften oder man merkt schlichtweg nicht, wie abgestanden die Luft bereits ist. Folgende technische Lösungen können helfen:

  • Hygrometer messen die die Luftfeuchtigkeit und können ans Lüften erinnern. Raumluftsensoren messen zusätzlich die Kohlendioxid-Konzentration. Je nach Modell und Zusatzfunktionen (zum Beispiel Smart-Home-Systeme) unterscheiden sich die Preise.
  • Bei einer ventilatorgestützten Lüftungsanlage für die gesamte Wohnung kann man auf die Fensterlüftung fast ganz verzichten. Stoßlüftungen sind dann nur noch bei „Feuchtspitzen“ oder hohen Schadstoff- oder Geruchsbelastung nötig.
  • Gibt es nur in bestimmten Räumen Lüftungsanlagen, muss die übrige Wohnung wie gewohnt über die Fenster gelüftet werden.
  • Lüftungsanlagen mit zusätzlichen Funktionen – zum Beispiel einer „Partyschaltung“, die den Luftwechsel zeitlich erhöht – können die Lüftung individuell anpassen.

 

Fazit

Gerade wenn es draußen kalt ist und Sie sich häufig drinnen aufhalten, sollten Sie daran denken, regelmäßig zu lüften. So gehen Sie sicher, dass sich keine Feuchtigkeit und somit kein Schimmel bilden kann. Zudem tummeln sich in frischer Luft auch weniger Bakterien und Viren – gute Voraussetzungen, um gesund über den Winter zu kommen.

 

Quelle: Umweltbundesamt

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